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NEUJAHRSKNALLEREI

Für viele Hundehalter ist der Jahreswechsel ein heikles Thema. Nicht jeder Hund steckt die Knallerei ohne Weiteres weg. Viele Hundehalter machen sich jetzt schon Gedanken, wie man am besten durch diesen Tag, eigentlich sind es sogar Tage, mit seinem Hund kommt. Jeder Spaziergang wird zum Spiessrutenlauf. Manch ein Hund verweigert diesen komplett. Der Jahreswechsel wird zum absoluten Stress für Hund und Halter.

Ratschläge & Ideen zur Vorbereitung ein paar Tage vor Silvester

  • Richten Sie Ihrem Hund eine oder mehrere Rückzugsmöglichkeiten ein (eine Box, eine Decke unter dem Tisch, eine kuschlige Ecke im Badezimmer usw.) und machen Sie ihn bereits ein paar Tage vorher mit diesem Ort vertraut,

  • Vielen Hunden hilft das Tragen eines engen Bodys. Durch den leichten, kontinuierlichen Druck auf die Brust und den Mittelkörper fühlt sich der Hund "gehalten" und kann so besser mit seinen Ängsten umgehen. Sehr bekannt sind z.B. das „Thundershirt“. Ein enges T-Shirt kann ähnliche Wirkung haben. Gewöhnen Sie Ihren Hund bereits ein paar Tage vorher daran und achten Sie darauf, dass Sie es dem Hund zur Gewöhnung dann anziehen, wenn er gerade entspannt ist. Ziehen Sie Ihrem Hund dieses Hilfsmittel nicht erst an, wenn es knallt, sondern regelmässig einige Tage vorher. Er könnte sonst das Tragen oder bereits das Anziehen als Angstauslöser verknüpfen.

  • Geräusche CDs sind zum Training und zur Desensibilisierung gedacht. Diese gibt es mit verschiedenen Themen, zum Beispiel mit Geräuschen von Silvester, Gewitter und mehr. Ein Training mit solchen Geräusche-CDs sollte bereits Wochen,  vor dem eigentlichen Ereignis, beginnen.

Ratschläge für die Silvester-Nacht

  • Gehen Sie rechtzeitig mit Ihrem Hund spazieren (Der Wald eignet sich gut, da dort in der Regel keine Feuerwerke gezündet werden).

  • Stellen Sie sicher, dass sich Ihr Hund am frühen Abend noch gut versäubern kann. Nicht dass es ihn dann ausgerechnet während dem Höhepunkt der Knallerei auf die Blase drückt und Sie mit ihm in den Lärm raus müssen.

  • Führen Sie Ihren Hund sicherheitshalber nur an der Leine aus. Es kommt leider immer wieder vor, dass ein Hund von einem Knall erschrickt und aus Panik davon läuft - manchmal kilometerweit.

  • Lassen Sie Ihren Hund keinesfalls alleine zu Hause. Er könnte die Knallerei möglicherweise mit dem Alleinsein in Verbindung bringen und anschliessend immer wieder in diese Angst kippen, sobald er alleine zu Hause ist.

  • Behalten Sie den Hund vor allem abends im Haus, schliessen Sie Fenster und Rollläden.

  • Machen Sie Ihren Hund müde bevor die Knallerei beginnt (spielen, suchen, trainieren, alles was Spass macht).

  • Lassen Sie beruhigende Musik laufen, es darf ruhig etwas lauter sein als sonst (klassische Musik ist sehr gut geeignet). Es gibt sogar beruhigende Musik für Hunde, der man eine Chance geben kann.

  • Wenn Sie ihm den Body oder das T-Shirt anziehen möchten, an welches Sie ihn zuvor gewöhnt haben, tun Sie dies frühzeitig, bevor er erste Anzeichen von Angst zeigt.

  • Verhalten Sie sich möglichst normal, um Ihrem Hund zu zeigen, dass alles in Ordnung ist.

Was tun, wenn die Angst bei meinem Hund da ist?

  • Einigen Hunden hilft eine Massage oder auch Tellington-TTouches (siehe Weitere Therapiemöglichkeiten)

  • Vielen Hunden hilft ein Spiel oder eine Beschäftigung, die er bereits gut kann, bei welcher aber Konzentration gefragt ist (Bsp. Clickertraining, Tricks, freies Formen, ein Suchspiel usw.). Diese Beschäftigung muss beim Hund jedoch sehr beliebt sein, damit sie die Angst „besiegen“ kann.

  • Einige Hunde möchten sich ins Bad, in die Dusche, in den Keller oder sonst an einen Ort verkriechen, wo sie sich sicherer fühlen. Lassen Sie es zu und legen Sie ihm seine Schlafdecke dorthin.

  • Wieder andere Hunde möchten ihrem Besitzer zwischen die Beine oder auf den Schoss kriechen. Lassen Sie dies liebevoll zu. Sie dürfen Ihren Hund dabei ruhig festhalten - und wenn, mit ganz langsamen Bewegungen beruhigend streicheln/massieren. Körperkontakt gibt vielen Hunden Sicherheit und hilft ihnen besser mit dem Stress umzugehen.

  • Seien Sie ein vertrauensvoller Sozialpartner, bleiben Sie ruhig und haben Sie Verständnis für die Angst Ihres Hundes. Vermeiden Sie jedoch Ihren Hund in seiner Angst zu bestätigen (z.B. zu starkes Trösten, selbst nervös oder unruhig werden usw.).

  • Bestrafen Sie Ihren Hund in keiner Weise, wenn er Angst zeigt. Er braucht Ihre Anwesenheit und Unterstützung.

Weitere Therapiemöglichkeiten

  • Bachblüten Benannt wurden sie nach ihrem Entdecker Dr. Edward Bach. Für Silvester gibt es verschiedene Essenzen, die am besten von einem Tierarzt oder Tierheilpraktiker zusammengemischt werden. Diese sollte man schon zwei bis drei Wochen vor Silvester anfangen zu geben. Des Weiteren gibt es diverse Globuli (homöopathische Kügelchen), die auch von einem Spezialisten, genau auf den eigenen Hund abgestimmt werden sollten

  • D.A.P. ® (Dog Appeasing Pheromon) D.A.P. ist ein synthetischer Nachbau des Beruhigungspheromons der Hündin. Beruhigungspheromone sind Geruchsbotenstoffe die von der Hündin 3-5 Tage nach Geburt ihrer Welpen am Gesäuge gebildet werden. D.A.P.® gibt es als Zerstäuber für die Steckdose, als Halsband oder als Spray. Die genaue Verwendung sollte auf dem jeweiligen Produkt nachgelesen werden.

  • Sedierung / Ruhigstellung Es gibt diverse Medikamente, die den Hund völlig ausnocken. Wenn überhaupt, sollte dies unbedingt mit einem Tierarzt vorher genau abgeklärt werden, da viele Medikamente die Geräuschempfindlichkeit noch erhöhen. Vor allen Dingen machen einige Medikamente den Hund einfach nur Bewegungsunfähig und er bekommt die Knallerei in vollem Umfang mit, kann sich aber nicht rühren, was letztendlich die Angst vor Silvester nur noch verstärken würde und man nachher einen absolut panischen Hund hat.

  • TTouch und TTEAM® (Tellington Touch Every Animal Method) Bei dieser Methode (begründet von Linda Tellington-Jones) arbeitet man mit speziellen achtsamen Berührungen mit den Händen (sogenannte Tellington-Touches) am gesamten Körper des Tieres, um so Spannungen zu lösen, die Selbstheilungskräfte anzuregen und so eine vertrauensvolle Bindung zum Tier herzustellen. Des Weiteren werden beim Tier Körperbandagen zur besseren Körperwahrnehmung eingesetzt, um so ein Gefühl von Sicherheit, Stabilität und Balance zu vermitteln.


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