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SPENDE BLUT, RETTE LEBEN

Das gilt auch für Hunde. In den letzten Jahren entwickelte sich die Transfusionstherapie zu einem wichtigen Bestandteil in der Notfallmedizin beim Hund.

Das Tierspital Zürich führt seit mehreren Jahren eine Blutbank für Hunde. Pro Jahr benötigen wir für Unfallopfer und schwer erkrankte Tiere ca. 200 Bluttransfusionen. Sind Sie interessiert, mehr darüber zu erfahren, oder möchten Sie Ihren Hund für eine Blutspende zur Verfügung stellen?


Warum Blut spenden?

Kein Leben ohne Blut. Es enthält rote Blutkörperchen, die für den Sauerstofftransport von der Lunge zu den verschiedenen Geweben zuständig sind. Zudem enthält es Blutplättchen und Faktoren für eine funktionierende Blutgerinnung. Leider gibt es immer wieder Hunde, die entweder viel Blut verloren haben oder während einer Operation voraussichtlich viel Blut verlieren werden. Auch durch andere Ursachen, zum Beispiel Knochenmarkserkrankungen, können Hunde unter einer starken Blutarmut leiden und nur mittels Bluttransfusion überleben.

Das Verfahren

Beim Hund sind die Blutgruppen anders als beim Menschen. Es gibt kein AB0-System, das sich dadurch auszeichnet, dass jeder Mensch Abwehrstoffe gegen Blutzellen fremder Blutgruppen hat und deshalb immer mit einer schweren allergischen Reaktion auf das «falsche» Blut reagiert. Der Hund hat zwar mindestens acht verschiedene Blutgruppen, aber er entwickelt erst Abwehrstoffe gegen anderes (fremdes) Blut, wenn er einmal damit in Kontakt gekommen ist. Deshalb ist eine erste Bluttransfusion selten ein Problem. Allerdings findet man wegen der vielen Blutgruppen auch nie einen genau passenden Spender für jeden Empfänger, und eine wiederholte Transfusion kann deshalb eine Unverträglichkeitsreaktion auslösen. Deswegen wird bei allen Spendern die Blutgruppe (DEA 1.1.), die am stärksten als fremd erkannt wird, getestet.

Für Hunde werden die gleichen Bluttransfusionsbeutel verwendet wie beim Menschen. Dies ermöglicht eine keimfreie Entnahme, Weiterverarbeitung und Lagerung des wertvollen Blutes. Allerdings bedingt die Beutelgrösse, dass ein Hund ein festgelegtes Volumen von 450 ml spenden muss, und deshalb mindestens 23 kg wiegen sollte.

Ein Hund hat 80–90 ml Blut pro Kilogramm Körpergewicht. Die Blutentnahme an und für sich dauert ca. 5 Minuten. Es ist wichtig, dass der Hund so lange ohne Stress ruhig gehalten werden kann. Das entnommene Blut wird durch Zentrifugation in Plasma (Blut ohne rote und weisse Blutkörperchen) und Erythrozytenkonzentrat (Konzentrat von roten Blutkörperchen) aufgeteilt.


Kann mein Hund Blut spenden?

Die Voraussetzungen:

  • Er ist gesund: Ihr Eindruck als Besitzer ist wichtig, wir untersuchen den Spender klinisch und labortechnisch und schliessen übertragbare Infektionskrankheiten aus.

  • Er wiegt mindestens 23 kg, damit er ohne Risiko 450 ml spenden kann.

  • 1–7 Jahre alt (beim ersten Mal).

  • Er hat keine Angst beim Tierarzt und ist kooperativ: der Hund kommt nicht aus eigenem Solidaritätsbewusstsein sondern unfreiwillig und wir halten es für wichtig, dass er die Blutentnahme ohne Stress und Angst übersteht. Die Spender werden für die Entnahme nie medikamentell beruhigt.

  • Sie sollten 3–4 Mal pro Jahr mit ihrem Hund zum Spenden ans Tierspital kommen können.

Wie wird mein Hund zum Blutspender?

Sie rufen das Tierspital ZH an oder mailen und vereinbaren einen ersten Termin.

Dort wird der zukünftige Spender gründlich untersucht und es werden 10 ml Blut für die Laboruntersuchungen und Blutgruppenbestimmung entnommen. Sobald die Laborresultate vorhanden sind, wird ein erster Spendetermin individuell abgemacht. Sie erhalten eine Spendekarte.

Werden mein Hund und ich für die Mühe belohnt?

Grundsätzlich ist das Spenden – wie beim Menschen –unentgeltlich und soll aus solidarischen Überlegungen motiviert sein. Es gibt aber trotzdem ein paar Dankeschöns: Ihr Hund wird von uns regelmässig untersucht. Die Firma Effems stellt als kleines Dankeschön jedem Hund nach jedem Spenden einen 10kg-Trockenfuttersack (Royal Canin) zur Verfügung.


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